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Prof. Dr. Marga Pröhl, Honorarprofessorin Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, ehem. Leiterin und Beraterin der Nachhaltigkeitsbildung der BAköV

 

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität... das sind Begriffe, die derzeit in aller Munde sind. Was versteht man eigentlich konkret darunter?

Prof. Dr. Marga Pröhl: Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das ist die offizielle Definition. Aber konkret versteht man darunter, dass alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – nämlich die soziale, die ökonomische und die ökologische – im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in einen Ausgleich gebracht werden. Kurz gesagt: Die Ziele von Nachhaltigkeit sind eine intakte Umwelt, die Bewahrung der biologischen Vielfalt, wenig Ressourcenverbrauch und eine hohe Lebensqualität für die Menschen.


Das Spektrum ist riesig. Nachhaltigkeit und Klimaschutz berührt so Vieles – uns Menschen, zahlreiche Themen, aber auch Organisationen. Und damit auch den öffentlichen Dienst…?!

Prof. Dr. Marga Pröhl: Ja, sogar in hohem Maße, denn der öffentliche Bereich ist nicht nur riesig und betrifft viele Menschen, der öffentliche Dienst hat auch eine wichtige Vorbildfunktion, die die Bundesregierung sehr ernst nimmt.
Das Leitprinzip einer nachhaltigen Entwicklung ist Richtschnur nicht nur für die Bundespolitik. Das Prinzip gilt auch für das Verwaltungshandeln auf allen Ebenen. Das Bundeskabinett hat mit dem "Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit der Bundesregierung" einen Katalog wichtiger Maßnahmen für das Verwaltungshandeln beschlossen, wie z.B. nachhaltiges Bauen, Sanieren und Betrieb von Liegenschaften, Mobilität, öffentliche Beschaffung, Veranstaltungen, Kantinen, Fortbildung, Gesundheit, Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Diversität. Eine große Herausforderung wird es sein, die Bundesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu organisieren. Eine Reihe von Maßnahmen sollen dazu beitragen, darunter diejenigen etwa im Gebäudebereich, zur Mobilität und zum Thema Veranstaltungen.


Das ist nachvollziehbar und in der Tat eine große Herausforderung. Wie kommt nun die BAköV ins Spiel?

Prof. Dr. Marga Pröhl: Die BAköV hat bereits im Januar 2020 eine Geschäftsstelle Nachhaltigkeit gegründet, die sich schwerpunktmäßig mit den Fortbildungsbedürfnissen der Kolleginnen und Kollegen in den Bundesbehörden befasst. Online-Vorträge, Webinare, Online-Konferenzen zu den Themen des "Maßnahmenprogramms Nachhaltigkeit der Bundesregierung", aber auch zu interessanten Nachhaltigkeitsprojekten aus der EU, aus deutschen Verwaltungen, zu neuen Erkenntnissen aus der Wissenschaft und interessanten Institutionen, haben großen Anklang gefunden. Die positive Resonanz ermutigt uns sehr, ständig neue Angebote für die Bundesverwaltung zu entwickeln, die für unsere Kolleginnen und Kollegen bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsprojekte von Nutzen sein könnten. Sehr motivierend war es auch, dass die Bedeutung der Fortbildung auch im Bundeskanzleramt durch die explizite Nennung im "Maßnahmenkatalog Nachhaltigkeit" anerkannt wurde.

Ohne Qualifizierung und Sensibilisierung ist es kaum vorstellbar, alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst mitzunehmen. Was können Teilnehmende einer NK-Veranstaltung bei der BAköV erwarten?

Prof. Dr. Marga Pröhl: Wir sind ständig im Kontakt mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Bundesverwaltung und versuchen, „hautnah“ zu verstehen, welche Fortbildungsbedürfnisse bei den verschiedenen Zielgruppen bestehen, um diese dann durch praxisrelevante Fortbildungen interaktiv und so realitätsnah wie möglich aufzugreifen. Durch unsere Online-Formate sind wir in der Lage, hervorragende Referentinnen und Referenten zu gewinnen. Auch unsere Teilnehmenden freut die unkomplizierte und interaktive Konzeption unserer Fortbildungen. Wir haben viele Ideen. Derzeit denken wir u.a. darüber nach, speziell für Führungskräfte attraktive Formate für den Austausch und gemeinsames Lernen hinsichtlich der riesigen Transfer-Aufgaben zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu entwickeln. Für die Chefinnen und Chefs muss es aber "kurz und knapp und auf den Punkt" sein. Das finden wir eine spannende Herausforderung, der wir uns annehmen wollen.

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