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Präsidentenforum 2019 und Treffen der Abteilungsleiter Z in Grainau

Beide Erfahrungsaustauschrunden widmeten sich am ersten Veranstaltungstag dem Generalthema Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Teilnehmende Präsidentinnen und Präsidenten
Präsidentenforum


Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der BAköV war der Deutsche Wetterdienst (DWD) Gastgeber des Erfahrungsaustauschs der Leiterinnen und Leiter der Zentralabteilungen größerer nachgeordneter Behörden und Anstalten, die sich vom 8. bis 9. April 2019 trafen sowie des Präsidentenforums 2019, das vom 2. – bis 3. Mai 2019 ebenfalls in Grainau stattfand.

Beide Erfahrungsaustauschrunden widmeten sich am ersten Veranstaltungstag dem Generalthema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In Deutschlands höchst gelegener Forschungseinrichtung, der am Südhang des Zugspitzgipfels gelegenen „Umweltforschungsstation Schneefernerhaus“ (UFS) wurden die Teilnehmenden von dem Wissenschaftler Dr. Ludwig Ries, Umweltbundesamt (UBA), über das Global Atmosphere Watch Programm an der GAW Global Station Zugspitze/Hohenpeissenberg informiert. Schwerpunkt der Aktivitäten sind Messungen der Partikelanzahl und –größenverteilung sowie der Ozon- und Schwefeldioxidkonzentrationen. Hervorgehoben wurde, dass kontinuierliche Beobachtungen von großer Bedeutung sind, da sich nur so kurzzeitige Schwankungen von langfristigen Klimatrends unterscheiden lassen.

Der Leiter des Meteorologischen Observatoriums Hohenpeißenberg des DWD, Dr. Christian Plaß-Dülmer informierte anschließend über das Klimagas-Messnetz (ICOS -Integrated Carbon Observation System). Er führte aus, dass sich der Deutsche Wetterdienst, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), zu einer aktiven Rolle im Integrated Carbon Observation System (ICOS) entschlossen hat: Mit dem Aufbau und langfristigen Betrieb eines umfassenden Messsystems an acht hohen Türmen in Deutschland liefert er wichtige Treibhausgasdaten für eine Bewertung der Entwicklung bei den Treibhausgasen in der Atmosphäre über Deutschland. Kombiniert mit dem Numerischen Wettervorhersage System des DWD, das eine Rückführung der gemessenen Konzentration zu den Emissionsregionen erlaubt, lassen sich in einem komplexen Inversionssystem Treibhausgas-Emissionskarten für Deutschland entwickeln. Diese Forschungsarbeiten sollen in Projekt-Konsortien zwischen Behörden, Großforschungseinrichtungen und Universitäten, die spätere Operationalisierung der "inversen Modellierung" und zugehörige Produkterzeugung vor allem beim DWD erfolgen. Mit dem Instrumentarium ICOS und Integriertes Treibhausgasmonitoring System (ITMS) wird Deutschland in der Lage sein, eine unabhängige Verifizierung der vom UBA erstellten nationalen Treibhausgasinventare zu leisten und kommt damit einer der Forderungen aus dem Paris Abkommen nach. Weiterhin soll der Erfolg von Minderungsmaßnahmen in verschiedenen Sektoren überprüfbar werden. Neben der Kontrolle der anthropogenen Quellen werden aber auch die Rückkopplungsmechanismen zwischen Klimaerwärmung und natürlichen Treibhausgasemissionen und -senken besser erforscht und überwacht, so dass Änderungen bei der Aufnahmefähigkeit der Vegetation oder des Ozeans für Treibhausgase früh erkannt werden. Denn zur Erreichung des 1,5° Zieles steht für die nächsten Jahrzehnte nur ein sehr begrenzten Emissionsbudget zur Verfügung, und das nur unter der Voraussetzung, dass sich die natürlichen Kreisläufe nicht verändern. Wie bei GAW arbeitet der DWD hier mit Forschungseinrichtungen, vor allem aber dem UBA zusammen im Sinne von "science enabling services".

Der Austausch mit den Wissenschaftlern wurde abgerundet durch die Besichtigung der Messgeräte, der Umweltforschungsstation (UFS) mit Schwerpunkt Globale Atmosphären Überwachung (GAW) und abgeschlossen durch die Besichtigung Deutschland höchster, noch bemannter DWD-Wetterwarte.

Während sich die Abteilungsleitungen am zweiten Tag ihres informellen Erfahrungsaustauschs zu zentralen Themen und Herausforderungen austauschten, denen sich die Bundesverwaltung im Rahmen der Globalisierung, des demografischen Wandels und der fortschreitenden Digitalisierung der Verwaltung in den nächsten Jahren zu stellen hat sowie aktuelle Probleme aus den Bereichen des Dienst- und Tarifrechts, der IT, des Haushalts und der Organisation erörterten, wurden die Teilnehmenden des Präsidentenforums durch den UBA-Vizepräsidenten a.D. Dr. Thomas Holzmann im Rahmen eines Vortrags auf eine seit 2015 bestehende Verpflichtung hingewiesen, die die Bundesbehörden zur Treibhausgas-Neutralität verpflichtet.
Das Präsidentenforum 2019 rundeten die Beiträge von Herrn Dr. Udo Heyder, Leiter der BAköV-Lehrgruppe 1 zum Thema "50 Jahre BAköV - Neue Akzente in der Fortbildung" sowie „Führungskompetenzen in der digitalen Verwaltung“ ab.

Das nächstjährige Präsidentenforum wird vom 4. bis 5. Mai 2020 beim gastgebenden Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin stattfinden.

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