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BAköV startet neue Online-Vortragsreihe "Nachhaltige Behörden Konkret"

Das Interview mit Dr. Stefan Bauernfeind, Leiter des Referats "Nachhaltige Entwicklung", Bundeskanzleramt, zu seinem Auftakt-Vortrag am 15. September 2020, 15:30 Uhr, führte die Leiterin der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Marga Pröhl.

Pröhl: Herr Dr. Bauernfeind, Sie sind im Bundeskanzleramt für Nachhaltige Entwicklung zuständig. Was sind die wichtigsten Aufgaben Ihres Referates?

Bauernfeind: Das Bundeskanzleramt ist für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zuständig. Gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Ministerien wird in meinem Referat die Strategie weiterentwickelt, die erstmals 2002 beschlossen worden ist. Diese Strategie ist thematisch sehr breit, sie orientiert sich an der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen von 2015. Insofern betrifft sie viele Politikfelder - nicht nur den Umweltbereich, der von den vielen Menschen spontan primär mit Nachhaltigkeit verbunden wird. Tatsächlich geht es ebenso um wirtschaftliche, soziale und globale Fragen. Hinzu kommen viele Gremiensitzungen, die vom Referat vorbereitet werden, insbesondere die regelmäßigen Sitzungen des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung unter Leitung von Herrn Prof. Braun als Chef des Bundeskanzleramtes. Das Thema bietet Verknüpfungen zu allen Ebenen – von den Vereinten Nationen über die Europäische Union bis zur Ebene der Bundesländer und der Kommunen.

Pröhl: Mit welchen Partnern arbeiten Sie bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie hauptsächlich zusammen?

Bauernfeind: Wir arbeiten sehr eng mit den Ministerien unter anderem im Rahmen der sog. „UAL-AG“ zusammen, einer regelmäßigen Arbeitsgruppe zu nachhaltiger Entwicklung im Bundeskanzleramt, die das Bundeskanzleramt leitet. Sehr wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt, das regelmäßig die Entwicklung der Indikatoren der Strategie analysiert. Regelmäßige Gespräche führen wir auch mit den Staats- und Senatskanzleien der Länder bzw. den dort für nachhaltige Entwicklung zuständigen Kolleginnen und Kollegen. Aber auch gesellschaftliche Akteure sind für uns bei der Umsetzung der Strategie wichtig; hierzu wurden in den letzten Jahren Dialog- und Austauschformate eingeführt bzw. verstärkt. Im Bundestag treibt der parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung die Thematik voran. Und nicht zu vergessen, der Rat für Nachhaltige Entwicklung, dieses wichtige Gremium von 15 Expertinnen und Experten, die von der Bundeskanzlerin berufen werden und die Bundesregierung in allen Fragen einer nachhaltigen Entwicklung beraten.

Pröhl: Wie prüfen Sie die Fortschritte der Umsetzung?

Bauernfeind: Hierbei hilft uns die alle zwei Jahre stattfindende Analyse der Indikatoren durch das Statistische Bundesamt, die dann veröffentlicht wird. Alle vier Jahre werden die Fortschritte der Umsetzung in großen Fortschrittsberichten oder umfassenden Weiterentwicklungen der Strategie überprüft. Ein solcher Prozess läuft derzeit, eine weiterentwickelte Fassung der Strategie soll Anfang 2021 beschlossen werden. Diese Berichte werden auf Basis von öffentlichen Dialogen erarbeitet. Der nächste Dialog wird voraussichtlich Ende September starten, hieran können sich alle beteiligen. Informationen hierzu gibt es auf der Website der Bundesregierung.

Pröhl: Welche Aspekte werden Sie bei Ihrem Online-Vortrag am 15. September den Beschäftigten der Bundesverwaltung besonders ans Herz legen?

Bauernfeind: Ich möchte gerne zeigen, dass die Nachhaltigkeitsstrategie vieles enthält, was für viele Beschäftige der Bundesverwaltung in ihrer Arbeit sehr relevant sein kann. Fast jedes fachliche Thema hat einen Nachhaltigkeitsbezug. Es geht um Nachhaltigkeit, wenn wir uns fragen, wie wir jetzt eine gute Lösung auch für die Zukunft und für die Menschen an anderen Stellen auf der Welt erreichen. Hierfür muss Nachhaltigkeit möglichst immer mitgedacht werden. Letztlich ist Nachhaltige Entwicklung eine Aufgabe nicht nur für Fachleute. Auch im alltäglichen Büroalltag geht es um Nachhaltigkeitsanforderungen, daher hat die Bundesregierung unter anderem ein Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit beschlossen.

 

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